Wichtige Informationen für Sie

Die Wechseljahre - Ein Thema erst in unserer Zeit?

Falsch ist, dass erst in unserer Zeit Frauen die Wechseljahre bewusst wahrnehmen. Bereits Generationen von Frauen haben diese Phase der Umstellung durchlebt. Aber warum heben unsere Mütter oder gar Großmütter nie darüber gesprochen? Die Wechseljahre waren früher ein Tabuthema. Viel Frauen hatten die Vorstellung, dass mit den Wechseljahren die Zeit des Frauseins und des (auch sexuell) aktiven bewussten Lebens vorbei sei.
Richtig ist, dass die Lebenserwartung der Frau im Vergleich zu früher erheblich gestiegen ist. Fortschritte in Medizin und Hygiene haben dazu beigetragen. Da die mittlere Lebenserwartung der Frau heute über 80 Jahre erreicht, sind die Wechseljahre fast in die Lebensmitte gedrückt. Eine Frau verbring also ungefähr noch ein Drittel ihres Lebens nach den Wechseljahren. Daher sind die Wechseljahre und ihre Folgen in unserer Zeit zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses von Frauen und Ärzten gerückt.


Einige Begriffe rund um die Wechseljahre

Im Zusammenhang mit den Wechseljahren werden Sie immer wieder auf Begriffe stoßen, deren Bedeutung Ihnen vielleicht nicht ganz klar ist. Dazu gehören z.B. Klimakterium und Menopause. Die medizinischen Fachbegriffe sollen daher an dieser stelle kurz erläutert werden:

Klimakterium: ist gleichzusetzen mit dem geläufigen Ausdruck Wechseljahre. Das Klimakterium ist also kein plötzlich eintretendes Ereignis im Leben einer Frau, sondern beschreibt den gesamten Zeitraum der Wechseljahre.

Menopause: bezeichnet den Zeitraum der letzten spontanen vom Körper gesteuerten Regelblutung der Frau. Meist nimmt die Frau den Eintritt der Menopause gar nicht wahr. Sie kann das Datum erst rückblickend bestimmen, wenn die Regel tatsächlich dauerhaft (mindestens ein Jahr lang ausgeblieben ist.

Vielleicht haben Sie auch schon einmal den Ausdruck "postmenopausale Phase" gehört und sich gefragt: "Was hat es damit auf sich?" Damit beschreibt man die Tatsache, dass sich eine Frau bereits in der Phase nach (post = nach) der letzten körpereigenen Regelblutung (Menopause) befindet.

Bin ich schon in den Wechseljahren? - Anzeichen, mögliche Beschwerden

Vorab ist gesagt: jede Frau erlebt die Wechseljahre anders. So wie jede Schwangerschaft individuell unterschiedlich empfunden wird, gibt es ebenso unterschiedliche Wahrnehmungen von Frauen in den Wechseljahren. Manche Frauen können gar nicht glauben, dass Sie sich schon mitten in den Wechseljahren befinden, da sie keine großen Veränderungen bemerkt haben. Andere hingegen spüren schon gleich zu Beginn starke Unterschiede. Versuchen Sie, möglichst unvoreingenommen in diesen neuen Lebensabschnitt zu gehen. Genießen Sie unbeschwert Ihr Leben, und warten Sie nicht auf den eventuellen Eintritt von Beschwerden. Sollten Sie diese dennoch verspüren, scheuen Sie sich nicht, mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt zu sprechen, denn es kann Ihnen geholfen werden.


Unregelmäßige Monatsblutungen - Das erste Anzeichen

Ein erster Hinweis auf den Beginn der Wechseljahre sind unregelmäßige werdende Monatsblutungen. Dabei kann sich sowohl der Abstand zwischen den Blutungen verändern, als auch deren Stärke.

Blutungsdauer: Bei vielen Frauen folgen die Blutungen mit dem Eintritt der Wechseljahre schneller aufeinander, später fällt dann häufig die eine oder andere Monatsblutung aus, so dass sich der Abstand zwischen zwei Monatsblutungen deutlich verändert.

Blutungsstärke: Gelegentlich treten Schmierblutungen oder ungewöhnlich starke Blutungen auf.

Das Auftreten von unregelmäßigen Blutungen sollten Sie nicht beunruhigen. Es ist in der großen Mehrzahl der Fälle eine ganz normale Erscheinung im Reifeprozess der Frau. Da sich hinter Blutungsunregelmäßigkeiten in seltenen Fällen aber auch eine Erkrankung verbergen kann, sollten Sie diese im Rahmen einer Untersuchung von Ihrer Frauenärztin/Ihres Frauenarztes abklären lassen.



Wechseljahrsbeschwerden - Was gehört dazu?

Vegetative Beschwerden - vom Schwitzen bis zur Nervosität

Eine Vielzahl von Wechseljahrsbeschwerden betreffen das sogenannte vegetative Nervensystem. Dabei handelt es sich um den Teil des Nervensystems, der nicht bewusst beeinflusst werden kann. Es ist für die Steuerung wichtiger Organe zuständig. Eine Befragung von Frauen in den Wechseljahren zur Häufigkeit der auftretenden Beschwerden ergab folgendes Bild:


Sehr häufig:

  • Hitzewallungen
  • Schwitzen
  • Schlaflosigkeit
  • Depressive Verstimmungen
  • Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Schwindel
  • Spannungsgefühl
  • Durchblutungsstörungen
  • Ängste


Seltener:

  • Kopfschmerzen


Beginn und Dauer der Wechseljahre - Was ist die Norm?

In den meisten Fällen erstrecken sich die Wechseljahre über den Abschnitt zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Um das 52. Lebensjahr haben die meisten Frauen ihre letzte vom Körper gesteuerte Monatsblutung. Bei einigen Frauen beginnt der Umstellungsprozess im Körper jedoch schon vor dem 45. Lebensjahr. Jede Frau ist anders, daher lässt sich der Zeitpunkt des Eintritts in die Wechseljahre auch bei keiner Frau exakt vorhersagen. Sollten Sie unsicher sein, ob Sie sich schon in den Wechseljahren befinden, kann Ihnen Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt weiterhelfen.